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Die Effizienz bei Feld- und Transportarbeiten

5 Features, die Dir dabei helfen die Vorgänge auf Deinem Betrieb zu optimieren – Teil 2

Im ersten Teil dieser Beitragsserie habe ich über den hohen Anteil der Maschinenkosten an den gesamten Produktionskosten im Ackerbau berichtet. Wenn Du den Artikel noch nicht kennst, klick hier. Wir haben gelernt, dass größere landwirtschaftliche Betriebe nicht zwingend geringere Produktionskosten haben. Viel mehr hängt die Kosteneffizienz von einer sinnvollen Maschinenauswahl und der optimalen Ausnutzung der Maschinenausstattung des Betriebes ab.

Es ist allerdings nicht einfach Maschineneinsätze in der Landwirtschaft hinsichtlich ihrer Effizienz zu bewerten. Beim Auto ist es noch simpel: Ein PKW wird nur für Straßenfahrten mit sehr geringen Nutzlasten benötigt. Die gefahrene Strecke ist die „Leistung“ nach der abgerechnet wird, deshalb kann in Liter der Kraftstoff pro 100 km Fahrstrecke gerechnet werden (l/100 km bzw. €/100 km). Bei LKW ist es schon komplizierter, zwar ist auch hier eine gewisse Fahrstrecke das Ziel, jedoch werden hier hohe Nutzlasten transportiert. Als Vergleichswert haben sich hier die Liter Kraftstoff pro transportierter Tonne und gefahrenen 100km durchgesetzt (l/100 tkm bzw. €/100 tkm). Damit werden die Kosten mit der gefahrenen Strecke UND der transportierten Menge in Bezug gesetzt.

Beim Schlepper ist es wesentlich komplizierter, grob aufgeschlüsselt können folgende Einsatzfälle unterschieden werden:

  • Transportarbeiten auf der Straße (z. B. Zuckerrübentransport, Maissilage fahren)
  • Reine Arbeitsverfahren auf dem Feld (z. B. Bodenbearbeitung, Aussaat)
  • Kombinierte Transport-/Arbeitsverfahren (z. B. Gülleausbringung, Futterernte mit Ladewagen)

Allen Verfahren liegt eine unterschiedliche Leistung zugrunde, deswegen schauen wir uns die Verfahren im Detail an:

Transportarbeiten auf der Straße

Bei Transportarbeiten in die Leistung der Transport eines Gutes von A nach B, also kann, wie im Transportgewerbe, die transportierten Tonnen und die zurückgelegte Strecke bewertet werden. Ziel ist also, den Wert €/100 tkm zu reduzieren, wenn ich die Transportvorgänge auf meinem Betrieb effizienter gestalten möchte. Ein paar interessante Ansätze wie sich Straßentransporte mit Traktoren optimieren lassen findet ihr in dieser in der Zeitschrift „Landtechnik“ veröffentlichten Studie: https://www.landtechnik-online.eu/ojs-2.4.5/index.php/landtechnik/article/view/2675/4493

Feldarbeiten

Bei der reinen Feldarbeit ist das Ziel eine maximale Fläche in einer festgelegten Zeitspanne zu bearbeiten. Üblicherweise werden bei einem Vergleich von Arbeitsvorgängen auf dem Feld die l/ha bzw. €/ha bewertet. Gerade bei den Feldarbeiten, z. B. der Bodenbearbeitung oder Aussaat, beeinflussen viele Faktoren diesen Wert die nicht einfach zu ändern sind. Dazu zählt beispielsweise Umweltparameter wie die Bodenbeschaffenheit oder Prozessparameter wie die Arbeitstiefe oder Fahrgeschwindigkeit. Trotzdem ist es für einen effizient wirtschaftenden Betrieb auch hier das Ziel, die Kosten pro bearbeiteter Fläche zu reduzieren. Ansatzpunkte wären beispielsweise Zeitpunkt der Maßnahme, die Befahrstrategie oder die optimale Maschineneinstellung!

Kombinierte Transport-/Arbeitsverfahren

Komplizierter ist es bei den kombinierten Verfahren: Bei dem Transportteil (z. B. Transport der Gülle zum Feld) ist die transportierte Nutzlast die „Leistung“, beim anschließenden Ausbringen auf dem Feld soll eine bestimmte Fläche bewirtschaftet werden, bewertet werden also die Kosten €/ha. Die Kosten müssen getrennt für die Straßenfahrt zum Feld und die Einarbeitung auf dem Feld betrachtet werden. Hier ist ein Link zu einem interessanten Video von Rainer Möller zum Thema Kosten der Gülleausbringung, dort gibt es auch ein Berechnungstool um die Kosten überschlägig kalkulieren zu können: https://www.youtube.com/watch?v=8wk1RjRuSZI

Doch wie starte ich jetzt mit der Optimierung? Zunächst muss ich mir natürlich einen Überblick darüber verschaffen wie meine Maschinen eingesetzt werden. Setze ich einen Schlepper nur selten bei Transportarbeiten ein, kann ich die Optimierung dieser erstmal vernachlässigen und mit den Arbeiten beginnen, mit denen die meiste Zeit verbracht wird. Hier kann mir die Einsatzstatistik der exatrek App helfen: Über das Jahr wird dokumentiert, wie viel Zeit welcher Schlepper mit welchen Arbeiten verbringt.

Mit einem Blick in die App ist sofort ersichtlich, wo mit der Optimierung begonnen werden sollte. Ich sehe die Kosten für den jeweiligen Prozess, und kann diese in einem ersten Schritt mit den verfügbaren Zahlen, z. B. aus dem KTBL-Maschinenkostenrechner (https://www.ktbl.de/) vergleichen. Sehe ich hier eine große Abweichung, sollte ich mir das Verfahren genauer ansehen! 

Ein wichtiger Indikator bei Feldarbeiten ist die Field Efficiency (FE). Dieser Wert ist das Verhältnis von der theoretischen Maschinenleistung zur tatsächlichen Leistung. Das heißt: lasse ich das Gerät (z. B. den Grubber) in den Boden und fahre ohne zu wenden oder anzuhalten, habe ich 100% Leistung. Jeder Wendevorgang oder jede Verstopfung am Grubber, wegen derer ich anhalten muss, reduziert diesen Wert. Beim Grubbern liegt die FE üblicherweise zwischen 70% und 90%. Wichtig: In diese Kennzahl fließt nur die Zeit auf dem Feld ein, nicht die Straßenfahrten dazwischen. Habe ich hier einen niedrigen Wert, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass am Prozess etwas optimiert werden sollte. Lange Wendezeiten könnten auf ein gar nicht oder schlecht eingestelltes Vorgewendemanagement zurückzuführen sein. Häufige Stopps sind ein Hinweis auf eine notwendige Wartung am Anbaugerät.

Die exatrek App berechnet die Field Efficiency (FE) für alle Feldarbeiten automatisch. Mit einem Klick, kannst du dir die FE des letzten Einsatzes oder den Durchschnittswert über alle Einsätze ansehen. Hast du dein Verfahren angepasst, kannst du anschließend feststellen, ob sich die FE verbessert hat, und welchen Einfluss die Optimierung auf Flächenleistung und Kosten deines Verfahrens hat.

Im dritten Teil unserer Reihe „5 Features, die Dir dabei helfen die Vorgänge auf Deinem Betrieb zu optimieren“ werden wir darüber sprechen, wie durch intelligente Kartenfunktionen betriebsinterne Kommunikation verbessert werden kann.

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